Kurzbeschreibung
Sowohl im klinischen Betrieb als auch in der zahnmedizinischen Forschung ist der Einsatz bildgebender Diagnostik höherer Auflösung obligatorisch. Der Umstand der starken Variation von Kopfgrößen und Formen, bedingt durch die verschiedenen Tierarten lassen es teilweise nicht zu, Geräte aus dem Humanbereich (z.B. Panoramaröntgen) in den veterinärmedizinischen Bereich zu adaptieren. Eine Ausnahme bietet der Cone-beam Computertomograph. Im Vergleich zum konventionellen Computertomographen (CT) läuft das CBCT aufgrund der kompakten Bauart, geringeren Strahlenbelastung und höheren Auflösung dem CT den Rang ab.
a) Cone-beam oder digitale Volumentomographie: Bei dieser Röntgentechnologie werden eine große Anzahl von 2D Bildern aus verschiedenen Winkeln von einem Patienten gewonnen, um dann daraus ein 3D volumetrisches Bild zu kalkulieren. Diese Bilder können dann aus allen Winkeln (axial, coronal, sagittal und Querschnittsebenen) betrachtet werden. Im Vergleich zur konventionellen Computertomographie wird die gesamte anatomische Struktur auf einmal gescannt und dann 3D rekonstruiert (Voxelgröße >0,1 mm), während die konventionelle Technik 3D-Rekonstruktionen aus „Scheiben“ die anatomischen Strukturen wieder zusammenbaut (Pixel ca. 0,6 mm). Dies ermöglicht die verhältnismäßig kurze Scan Zeit (ca. 20 sec.) mit der sehr schnellen Rekonstruktionszeit (ca. 30 sec.) des CBCT’s. Eine vergleichsweise Aufnahme des Zahnstatus beim Hund würde ca. 16min. dauern, was wiederum die Anästhesiezeit deutlich reduziert.
b) Strahlenbelastung: Auch wenn Tiere als Patienten im Sinne des Strahlenschutzgesetzes nicht schützenswert gegenüber Röntgenstrahlen sind, so ist doch auch für das (nicht-)wissenschaftliche Personal die Strahlenbelastung von Bedeutung. Abhängig von der Bauart verursacht das CBCT mit einer effektiven Dosis von ca. 0,02 mSv im Vergleich zu 2 mSv (Kopf-CT) eine deutlich geringere Strahlenbelastung.
Ansprechperson
Dr. Matthias Eberspächer-Schweda
Research Services
Zahn- und Kieferchirurgie der Kleintierklinik der Veterinärmedizinischen Universität Wien
Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
Das Service für Zahn- und Kieferchirurgie als Teilbereich der Kleintierchirurgie des Department 4 der Veterinärmedizinischen Universität Wien hat sich in den letzten Jahren zu einer der führenden Kliniken für Zahnbehandlungen beim Klein- und Heimtier am universitären Sektor in Europa entwickelt. Unterstützt wird dieses know-how durch die hervorragende technische Ausstattung und die intrauniversitäre Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie der bildgebenden Diagnostik und dem VetCORE. Aufgrund der Tatsache, dass ohne Bildgebung eine Diagnose und in weiterer Folge die Therapie eines Patienten mit Zahn.- bzw. Maulhöhlerkrankung nicht möglich wäre, findet dieser Bereich besondere Aufmerksamkeit in Klinik und Forschung des Service der Zahn- und Kieferchirurgie.
Durch die Anschaffung „neuer Technologien“ wie eines Cone-beam Computertomographen für den oro-maxillofazialen Bereich wird die Form der Bildgebung auf einen neue Ebene gehoben. Dieses Gerät bietet derzeit die Möglichkeit, die beste Bildqualität bei niedriger Patientenbelastung zu generieren. Besonders für den klinischen Bereich (Arbeitsschutz) ist hierfür auch die geringe Strahlenbelastung von besonderer Bedeutung. Als die derzeit einzige europäische veterinärmedizinische Universitätsklinik werden wir mit diesem Gerät unseren Vorsprung im klinischen Bereich, als auch in der Forschung weiterhin vorantreiben, aber auch inter-universitär sind wir ein willkommener Ansprechpartner.