Kurzbeschreibung
Das Nikolaus Harnoncourt Zentrum (NHZ) an der Anton Bruckner Privatuniversität macht es sich zur Aufgabe, das Harnoncourtsche Universum der Nachwelt zugänglich zu machen, indem sein über sieben Jahrzehnte angelegtes Archiv digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird und zum Forschen und Diskutieren einlädt. Das Ziel ist nicht nur ein musikwissenschaftliches Forschungszentrum, sondern sein Alleinstellungsmerkmal spiegelt sich in der interdisziplinären Arbeit als Forum für Bildung wider.
Das NHZ sieht sich als „Fackelträger“ der Harnoncourtschen universellen Gedankenwelten und wagt die Betrachtung größerer Zusammenhänge der Entwicklung der letzten Jahrhunderte, um einen Ausblick auf die Zukunft zu wagen. Die kultur-philosophische Denkwerkstatt wird Persönlichkeiten unserer Zeit zur Auseinandersetzung mit den aktuell brennenden gesellschaftlichen Themen einladen. Junge Musiker*innen sollen für sich den Sinn und die Inspiration ihres Musizierens ergründen und darin ihre Erfüllung finden.
In Summer Schools werden Harnoncourts WegbegleiterInnen seine Findungswege den Studierenden weitergeben.
Die Geistesbildung der Jugend war ihm zeitlebens ein besonderes Anliegen, dessen Entwicklung er mit großer Sorge betrachtete. Das NHZ wird gemeinsam mit dem oberösterreichischen Landesmusikschulwerk und der Landesmusikschule in St. Georgen im Attergau ein Pilotprojekt zur Jugendförderung im Sinne Nikolaus Harnoncourts verwirklichen.
Ansprechperson
Claudia Stobrawa MA
Research Services
Unser Musikwissenschaftler begleitet und unterstützt Ihr Forschungsvorhaben. Nähere Informationen finden Sie in Kürze auf unserer Datenbank und Website (in Vorbereitung).
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Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
Nikolaus Harnoncourts künstlerisches Archiv wird laufend digitalisiert und für Forschung und Lehre aufbereitet und geöffnet. Die Digitalisate stehen auf Anfrage zur Verfügung.
Bisher konnten Zuhörer, Interessierte, MusikerInnen und MusikwissenschaftlerInnen die musikalischen Intentionen Nikolaus Harnoncourts nur in der Momentaufnahme eines Konzerts und an Hand von Aufnahmen erkennen oder mit Hilfe seiner Bücher tiefer in seine Gedankenwelten eindringen. Jedoch drückt sich dessen Fähigkeit zur musikalischen Darstellung von Musik noch deutlicher in seinen schriftlichen Anmerkungen und Annotationen in den Partituren und Aufführungsmaterialien aus, die besondere Einblicke in den künstlerischen Gestaltungswillen und umfassende Hintergrundinformation eröffnen.
In der Reihe der annotierten Partituren Nikolaus Harnoncourts liegt der Schwerpunkt auf Werken von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Anton Bruckner oder Johann Strauss, aber auch Jacques Offenbach, Giuseppe Verdi, Antonin Dvorak, Johannes Brahms, Robert Schumann, Béla Bartók und natürlich die meisten Barock-Komponisten, von denen er einige überhaupt der Vergessenheit entrissen hat wie Ignaz Biber, Johann Heinrich Schmelzer und Georg Muffat.
Musik und Literatur treten einem aber auch unmittelbar aus dessen Nachlass entgegen. Zahlreiche Musikalien verschiedenster Gattungen, die er nie aufführen sollte, sowie Manuskripte und Notizen seines musikliterarischen Schaffens und Unterrichts sind darin enthalten.
Das Archiv ist heute auf eine umfangreiche Sammlung angewachsen, die das gesamte Schaffenswerk dokumentiert:
• Notenmaterial (Partituren, Orchestermaterial, Kopien von Manuskripten und andere Primärquellen);
• (annotierte Bücher) der musikalischen Handbibliothek;
• Sekundärliteratur (Programmhefte, Kritiken, Skizzen, Korrespondenzen, Repertoirelisten, Aufführungslisten, Dirigierzettel, Konzepte, Gedanken, Unterrichtsmaterial, Probenpläne, Vorträge, Interviews, Fotos, etc.)
• audio-visuelles Material (alle kommerziellen Aufnahmen aller Formate, Radio- und TV-Beiträge, Interviews, Vorlesungen, nicht-veröffentlichte Konzert- und Probenmitschnitte)
Das Nikolaus Harnoncourt Zentrum lädt alle Interessierte und Suchende herzlich ein, sich mit künstlerischen, philosophischen und wissenschaftlichen Anfragen an uns zu wenden. Auch für Ihre wissenschaftliche Arbeit haben wir reichhaltiges Material!
Österreichische Mediathek
Concentus musicus Wien
Landesmusikschule St. Georgen im Attergau
La Documenta
Das NHZ ist Mitglied des REMA - Réseau Européen de Musique Ancienne.
Das NHZ ist Mitglied bei der IGSD - Interessensgemeinschaft für semantische Datenverarbeitung e.V.