Kurzbeschreibung
Die Studiensammlung des Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie geht auf den im Jahre 1900 eingerichteten "Prähistorischen Lehrapparat" zurück und bestand zunächst zum Großteil aus Dubletten und Gipsabgüssen, die das Naturhistorische Museum für Demonstrationszwecke zur Verfügung stellte und später der Universität übereignete. Die Sammlung wurde im April 1912 wesentlich erweitert, als das damalige Ministerium für Kultus und Unterricht die 24.000 Objekte umfassende Privatsammlung des Urgeschichtsforschers Matthäus Much (1832–1909) ankaufte. Zahlreiche weitere Ankäufe von Privatsammlungen und großzügige Schenkungen ließen die Sammlung auf mittlerweile rund 88.000 Objekte anwachsen. Der Bestand ist fast vollständig digital erfasst.
Die Sammlung enthält Gegenstände, die für aktuelle Forschungs- und Lehraufgaben des Instituts zur Verfügung stehen. Sie umfasst Fundensembles aus Seeuferstationen (Mondsee), Materialien aus dem alpinen Kupfer- und Salzbergbau (Mitterberg, Kelchalpe, Hallstatt) sowie Funde aus ostösterreichischen Hügelgräbern der Hallstattkultur und umfangreiches Material diverser Zeitstufen aus Stillfried. Fundmaterialien aus den ehemaligen Kronländern sowie Funde aus zahlreichen europäischen und außereuropäischen Ländern wie Ägypten ergänzen die Sammlung. Seit 2007 wurde dem Lehrapparat zudem ein umfangreicher Bestand an mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Objekten aus ostösterreichischen Fundorten hinzugefügt.
Die Studiensammlung ist ein unabdingbarer Bestandteil der praxisorientierten Ausbildung der Studierenden.
Ansprechperson
Ass.-Prof. Mag. Dr. Alois Stuppner
Research Services
Die Objekte stehen der wissenschaftlichen Bearbeitung im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten, sowie anderen wissenschaftlichen Projekten zur Verfügung.
Die Objekte können für Sonderausstellungen im In- und Ausland ausgeliehen werden.
Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
Die Studiensammlung wird zur Abhaltung von Bestimmungsübungen und Bachelorseminaren für die Ausbildung der Studierenden genutzt.
Für Studierende während der Instituts-Öffnungszeiten zugänglich.
Oberösterrichisches Landesmuseum Linz
V. Reiter, Digital Archiving of the Department Collection. In: 14th International Congress Cultural Heritage and New Technologies, Wien 2009, S. 391–399.
V. Reiter, A. Stuppner, Studiensammlung des Institus für Ur- und Frühgeschichte. In: Claudia Feigl (Hrsg.): Schaukästen der Wissenschaft. Böhlau Verlag, Wien 2012, S. 185–187.
V. Reiter, A. Stuppner, Die Studiensammlung des Institutes für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien – Sammlung, Archäologische Funde, Digitalisierung. In: F. M. Müller (Hrsg): Archäologische Universitätsmuseen und -sammlungen im Spannungsfeld von Forschung, Lehre und Öffentlichkeit. (=Spectanda. Schriften des Archäologischen Museums Innsbruck 3). Innsbruck 2013, S. 529–542.
A. Stuppner, Zeitlich weit entfernt und doch zum Greifen nahe: Objekte der Studiensammlung am Institut für Ur- und Frühgeschichte. In: H. Szemethy, M. Klemun, M. Fuchs, F. Blakolmer, M. Beitl (Hrsg.), Gelehrte Objekte? – Wege zum Wissen. Aus den Sammlungen der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Kataloge des Öster. Mus. Volkskunde 98 (Wien 2013) 202-219.