Kurzbeschreibung
Der Shimadzu Single Quadrupol GCMS-QP2020 NX Gaschromatograph / Massenspektrometer (GCMS) kombiniert mit dem Shimadzu AOC-6000 Plus multifunctional autosampler auf einer Linie und dem Frontier Lab EGA-PY3030D multi-shot Pyrolyzer auf einer zweiten Linie, sowie weiteren optionalen Modulen, ermöglicht ein breites Anwendungsspektrum für die Materialuntersuchung von Kunstobjekten und die Kontrolle der Luftqualität in Museumssammlungen. Die Entnahme von Materialproben aus dem Objekt ist erforderlich, wobei eine sehr kleine Menge für die Messungen ausreicht, die je nach Technik zwischen wenigen µg und 100 µg liegen kann.
Der AOC-6000 Plus multifunctional autosampler in einer Linie ermöglicht verschiedene Arten von Spritzeninjektionen in das GCMS-QP2020 NX, wie z.B.:
- Flüssigkeitsinjektion für die Analyse der Flüssigkeit im Vials.
- Headspace (HS) für die Analyse der flüchtigen Bestandteile.
- Festphasen-Mikroextraktion (SPME) für die Analyse der flüchtigen Bestandteile.
Der EGA-PY3030D multi-shot-pyrolyzer (Ofentemperatur bis 1050 °C) mit dem Auto-Shot Sampler AS-2020E (kontinuierliche Analysen von bis zu 48 Proben) auf einer zweiten Linie ermöglicht die folgenden Methoden:
- Single Shot (SS)-Analysen: Pyrolyse von polymeren Bestandteilen.
- Double Shot (DS)-Analysen: zweistufige Analysen einer Probe: 1) thermische Desorption für die Analyse der flüchtigen Bestandteile und 2) Pyrolyse der polymeren Verbindungen.
- Evolved-Gas-Analysen (EGA): Sie liefern das thermische Profil einer Probe.
- Selektiver Sampler (SS-2010E) für Heart Cut Evolved Gas Analyses MS (HC EGA-MS): Die flüchtigen Stoffe, die aus jeder der bis zu acht EGA-Thermozonen entstehen, können selektiv in die GC-Säule geleitet und mittels GC/MS analysiert werden.
- Multifunctional Splitless (MFS-2015E): für den hochempfindlichen Nachweis von Spurenpyrolyzaten.
- Mikro-UV-Bestrahlungsgerät (UV-1047Xe): die schnelle Analyse von künstlich beschleunigten, lichtgealterten (Xe-Bogenlampe) Polymermaterialien.
- Micro-Jet Cryo-Trap (MJT-2030E): Kryo-Falle für flüchtige Bestandteile.
Zusätzlich ermöglicht das DI-2010 Direct Sample Inlet Injection Device (max. 500 °C) die direkte Injektion von nur wenigen µg Probenmaterial in die Ionenquelle, ohne den GC zu passieren.
Ansprechperson
Dr. Valentina Pintus, MSc.
Research Services
Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst (INTK) und Core Facility „Zentrum für Materialwissenschaften in Kunst und Konservierung (ZMKK)“ sind zentrale Einrichtungen der Akademie der bildenden Künste Wien für naturwissenschaftliche (Material) Analyse von Kunstwerken. Die Einrichtungen unterstützen Angehörige der Akademie der bildenden Künste Wien oder anderen Forschungseinrichtungen, Museen, Bibliotheken, Archiven, etc. bei der Durchführung von gemeinsamen Projekten im Rahmen der Forschungsförderung oder Auftragsforschung und bietet auch Dienstleistungen (Drittmittel) für Externe.
Die Schwerpunkte liegen in naturwissenschaftlichen Analysen von Kunstwerken und Archivmaterialien mittels FTIR, Raman, RFA, UV-Vis, HSI, RSI, ESEM (EDX), GC/MS, Py-GC/MS, digitale Röntgenradiografie und Fotodokumentation (Vis, UV, IR, IRR), Mikroskopie, Anlagen zur beschleunigten Alterung von Proben im Kunstbereich.
Spezielle Services mit dem Single Quadrupol GCMS-QP2020 NX Gaschromatograph / Massenspektrometer (GCMS):
- Analysen von modernen und zeitgenössischen Kunstmaterialien wie Kunststoffen, Beschichtungen, Klebstoffen, Farbbindemitteln, Farben, Additiven usw., aber auch von Bio-Kunststoffen.
- Analysen traditioneller Kunstmaterialien wie Trockenöle, tierische Leime, Naturharze, asiatische Lacke, Gummis, usw.
- Kontrolle der Luftqualität in Innenräumen von Museumssammlungen durch die Analyse von VOCs.
- Bewertung der Emissionsgase von Kunstmaterialien als Instrument zum Verständnis des
Alterungs- und Abbaugrads.
Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
Identifizierung und Charakterisierung verschiedener wichtiger organischer Materialien, die in historischen, modernen und zeitgenössischen Kunstwerken zu finden sind (Gemälde, Skulpturen, Holzobjekte, Kunststoffe, Schäume usw.).
Zuordnung zur Forschungsinfrastruktur
Zentrum für Materialwissenschaften in Kunst und Konservierung (ZMKK)