Kurzbeschreibung
Die Infrastruktur am Conrad Observatory umfasst zwei unterirdische Einrichtungen, mit konstanter Temperatur, sowie mehrere oberirdische Messstationen.
Die Haupteinrichtungen sind:
(1) Das seismo-gravimetrische Observatorium SGO:
Zur Infrastruktur des SGOs zählen vier Messsockeln im Tunnel (150m), ein GPS Wiederausstrahlungssystem, vier Bohrlöcher, unterbrechungsfreie Stromversorgung, sowie IT Support mit Computerterminals. Zur permanenten wissenschaftl. Equipment gehören diverse Seismometer (u.a. international referenziert CONA und CSNA), ein supraleitendes Relativgravimeter SG GWR C025, Neigungsmesssysteme, Gamma-Spektrometer zur Messung der natürlichen radioaktiven Strahlung, sowie ein komplettes meteorologisches Sensorpaket.
(2) Das geomagnetische Observatorium GMO:
Die Infrastruktur des GMOs umfasst mehrere Messplätze mit Elektronikschränken in einem Messtunnelsystem (1km), inkl. zwei Bohrlöcher und 16 Messsockel. Zusätzlich befinden sich zwei Laborräume mit Computerarbeitsplätzen im Gebäude f. Instrumentenaufbau und paläomagnetische Messungen. Das permanente Geräteinventar umfasst magnetische Kalibrationsspulen (3m Durchmesser), skalare Magnetometer, Variometer, Gradiometer, Induktionsspulen, polarisationsfreie Elektroden, Messinstrumente für Absolutmessungen, Wechselfeld-Entmagnetisierer, Remanenzmessgeräte, thermische Entmagnetisierer sowie eine VSM.
Das GMO ist seit 2016 Mitglied bei INTERMAGNET, eine internationale Vereinigung, die nur Observatorien aufnimmt, welche höchste Datenqualität und Verfügbarkeit dieser Daten garantieren.
Ansprechperson
Dr. Roman Leonhardt
Research Services
Geophysikalische Daten aller Art nahe Echtzeit, ungestörte Messplätze und Bohrlöcher für Forschung und Entwicklung, wissenschaftliche Kompetenz in einem breiten Spektrum der Geophysik, Beratung und Informationen zum geophysikalischen Umfeld/ Risiko.
Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
SGO, seismisch-gravimetrische Einrichtungen:
*) Gravimeter: iGrav050:
Supraleitende Gravimeter sind derzeit die präzisesten und leistungsfähigsten Messinstrumente zur Untersuchung zeitlicher Schwerevariationen unterschiedlichster geophysikalischer Ursachen, wie zum Beispiel die Erdgezeiten, Erdrotationschwankungen, translatorische Schwingung des Erdkerns, Eigenschwingungen der Erde, oder Auflasteffekte von Atmosphäre und Ozeanen sowie hydrologischen Massenflüsse.
*) Seismische Stationen CONA & CSNA & COBA, welche je aus einem Breitbandsensor (STS-2), einem Beschleunigungssenor (EpiSensor), und einem Aquisitionsgeräte (Q330) bestehen. Diese drei Stationen sind in unterschiedlichen, aber für Stationen üblichen (Tunnel, Schacht und Bohrloch), Standortbedingungen aufgebaut. CONA und CSNA gehören zum Netzwerk des Österreichischen Erdbebendienstes (ZAMG).
*) Tiltmeter
*) Radon-Sonden, Gamma Spektrometer
*) Meteorologischer Gerätepark
GMO (Geomagnetische Einrichtungen):
Der geomagnetische Gerätepark dient der wissenschaftlichen Erfassung und Untersuchung von zeitlichen Variationen im Erdmagnetfeld in Richtung und Intensität, und stellt sich aus folgenden Geräten zusammen:
*) Das paläomagnetisches Labor ist ausgestattet mit einem AGICO JR6 Spinner Magnetometer, einer Bartington Kappabridge und einem Magnetic Measurements Thermal Demagnetizer (MMTD-DSC) Ofen.
Zur Rekonstruktion von zeitlichen Veränderungen des Erdmagnetfeldes in der Vergangenheit werden paläo- und archäomagnetische Proben, bzw. deren gespeicherte Information zu Richtung und Intensität des Feldes, untersucht. Dabei wird die Magnetisierung der Probe im Originalzustand gemessen, danach werden diese schrittweise aufgeheizt und mit (oder ohne) künstlichem Magnetfeld abgekühlt und wiederum die Magnetisierung gemessen.
*) Merritt Kalibrierspulensystem (dreidimensionales Spulensystem mit 3 m Kantenlänge)
Spulensystem zur Kompensation von natürlichen Feldschwankungen und zur Erzeugung eines genau definierten Feldes. Dient u.a. zur Kalibrierung von Sensoren.
*) VSM (vibrating sample magnetometer)
Hochempfindliches Spezial Magnetometer zur Bestimmung kleinster magnetischer Anteile und deren Ursprung.
*) 3-axis Fluxgate Magnetometer Model FGM-FGE
Variometer zur Messung einzelnen Komponenten des Magnetfeldes in einer zeitlichen Auflösung von 1Hz (gefiltert).
*) LEMI-025 & LEMI-036
Variometer zur Messung von drei Komponenten des Magnetfeldes und dessen zeitliche Variationen. Das LEMI-036 ist eine Spezialausführung für das Conrad Observatorium. Beide Geräte messen in einer Samplingrate von 10Hz.
*) GSM-90 Overhauser Magnetometer
Skalares Magnetometer zur Messung des Totalfeldes in einer zeitlichen Auflösung von 1Hz.
*) POS-1
Skalares Magnetometer zur Messung des Totalfeldes in einer zeitlichen Auflösung von 0,2Hz.
*) G-823A
Cäsium-Magnetometer ist ein skalares Magnetometer zur Messung der Feldstärke mit einer Samplingrate von 10Hz.
*) Mag-01H Single Axis Fluxgate
Magnetometer eingebaut in einem unmagnetischen Theodoliten (WILD) für hochpräzise Messungen der Deklination und Inklination.
*) Fluxgate Declinometer (DIM)
Hierbei handelt es sich um in einen unmagnetischen Theodoliten (ZEISS) eingebautes Magnetometer für hochpräzise Messungen der Deklination und Inklination. Dieses Gerät steht in der Entwicklung eines halbautomatischen Instrumentes für Absolutmessungen, wobei die kabellose Übertragung von Magnetometer zur Datenanzeige mittels Radioverbindung bereits verwirklicht ist.
*) AutoDIF MKI
Das AutoDIF ist ein Prototyp eines Instruments, Protonenmagnetometer in einem unmagnetischen Theodoliten, zur automatischen Messung der geomagnetischen Feldrichtung.
*) GSMP-20S3 Potassium SuperGradiometer
Dieses Messsystem besteht aus mehreren Sensoren, mit einer Samplingrate von 20Hz, die entlang von drei Achsen in einer jeweils maximalen Distanz von 200m aufgebaut sind. Dies ermöglicht die Erfassung des geomagnetischen Gradienten in drei Dimensionen.
*) Induktionsspulen Magnetometer (BGS)
*) Magnetotellurik
Forschungsprojekte: https://cobs.zamg.ac.at/gsa/index.php/de/forschung-und-enwicklung/projekte
Zur Datennutzung finden sie alle Angaben auf der Webseite des Observatoriums.
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Technische Universität Graz
Technische Universität Wien
Karl Franzens Universität Graz
Ludwig Boltzmann Institute Archaeological Prospection and virtual Archeology
Ludwig Maximilians Universität München
Montanuniversität Leoben und Paläomagnetiklabor Gams
NGU Geological Survey of Norway, Trondheim
Finnish Meteorlogical Institute, Helsinki
Finnish Geodetic Institute, Helsinki
Observatorium Tihany
ÖAW-Institut für Quantenoptik (IQOQI)
ÖAW-Institut für Weltraumforschung (IWF)
Austrian Power Grid (APG)
BauMIT
Slovak Central Observatory Hurbanovo
Geofosrchungszentrum Potsdam
Universalmuseum Joanneum
Universität Wien
Umweltministerium
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Bundesministerium für Familie und Jugend
Bundesministerium für Landesverteidigung
Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen
British Geological Survey (BGS)
United States Geological Survey (USGS)
Royal Meteorological Institute of Belgium
MinGeo Geophysical and Enviromental Protection Ltd.
Lviv Centre of Institute for Space Research
Seibersdorf Laboratories
Joanneum Research
AustroControl AG
GSI Israel
MCGI Sopron
Seismsiche Dienste aller Nachbarländer
FWF Der Wissenschaftsfonds
Lebensministerium
in Journal of Archaeological Science: Reports, Vol. 52, DOI: 10.1016/j.jasrep.2023.104268
Bailey, R. L.; Leonhardt, R.; Moestl, C.; Beggan, C.; Reiss, M. A.; Bhaskar, A. & Weiss, A. J., Forecasting GICs and geoelectric fields from solar wind data using LSTMs: application in Austria Space Weather, 2022, 20, DOI: 10.1029/2021SW002907
Möstl, C.; Weiss, A. J.; Bailey, R. L.; Reiss, M. A.; Amerstorfer, T.; Hinterreiter, J.; Bauer, M.; Barnes, D.; Davies, J. A.; Harrison, R. A.; von Forstner, J.; Davies, E. E.; Heyner, D.; Horbury, T. & Bale, S. D. Multipoint interplanetary coronal mass ejections observed with Solar Orbiter, BepiColombo, Parker Solar Probe, Wind and STEREO-A, ApJL, 2022, 924, DOI: 10.3847/2041-8213/ac42d0