Kurzbeschreibung
Lebendpflanzensammlung mit ca. 10.500 Arten und über 30.000 Akzessionen, die in einer elektronischen Datenbank erfasst sind. Schwerpunktsammlungen Orchidaceae (Gattungen Bulbophyllum s.l., Vanilla, Pleurothallis, Encyclia), Bromeliaceae, Rubiaceae, Stemonaceae, Pflanzen der Trockengebiete Ostösterreichs. Aktiv in ex-situ und in-situ Arten- und Naturschutzprogrammen. Bereitstellung von Material für universitäre Forschung und Lehre. Öffentliche Bewußtseinsbildung zu Pflanzen und Naturschutz ("Grüne Schule-Programm").
Der Botanische Garten der Universität Wien wurde im Jahre 1754 von Kaiserin Maria Theresia (1717–1780) auf Anregung ihres Leibarztes Gérard van Swieten (1700–1772) als Medizinpflanzengarten begründet und diente von Anbeginn dazu, Studenten der Medizin, Pharmazie und Botanik möglichst reiches Studienmaterial zur Verfügung zu stellen. Unter Nikolaus von Jacquin (1727–1817) wurden die ersten Gewächshäuser gebaut, die Freilandsammlungen erweitert und nach dem Linné'schen System geordnet. Unter seinem Sohn und Nachfolger Joseph Franz von Jacquin (1766–1839) wurde der Garten bedeutend vergrößert. Stephan Ladislaus Endlicher (1804–1849) entwickelte, noch vor Darwins Evolutionstheorie, ein "natürliches System" der Pflanzen, das auf deren Abstammung basiert. Seine Ideen, die nach seinem Tod von Eduard Fenzl (1808–1879) als Gartendirektor realisiert wurden, lassen sich noch heute anhand der Bepflanzung nachvollziehen.
Mehr als 11.500 Pflanzenarten aus sechs Kontinenten werden auf rund acht Hektar für wissenschaftliche Forschung und Lehre, für Arten- und Naturschutz sowie für Volksbildung und Erholung kultiviert und präsentiert. Darüberhinaus beherbergt der Botanische Garten international anerkannte Forschungs- und Spezialsammlungen (darunter Ananasgewächse, Orchideen, Lilien-, Kaffee- und Gesneriengewächse), die jedoch nicht öffentlich zugänglich sind.
Der Botanische Garten ist ganzjährig kostenfrei zugänglich, die aktuellen Öffnungszeiten der verschiedenen Eingänge finden Sie hier . Von Mai bis September finden mittwochs um 16.30 Uhr Themenführungen statt, für deren Teilnahme keine Anmeldung notwendig ist. Führungen für Gruppen und Schulklassen sind nach vorheriger Anfrage jederzeit möglich.
Ansprechperson
Ph.D Krissa Ann Skogen
Research Services
Nach Absprache bereitstellung von Pflanzenmaterial für Forschung, Lehre und Artenschutzprojekte.
Entwicklung von themenspzifischen Vermittlungsprogrammen zu biodiversitätsbezogenen Fragestellungen
Bereitstellung von Expertise zu nationalen und internationalen Arten- und Naturschutzprogrammen (z.B. CITES-Pflanzen, Samenbanken, Pflanzenaustausch für Forschungszwecke
Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
Kulturerfahrungen bei tropischen und heimischen (z.T. gefährdeten) Pflanzenarten. Expertise in nationalen und internationalen Arten- und Naturschutzprogrammen: Fachstelle für CITES-Pflanzen, Mitarbeit in der österreichischen Biodiversitätskommission, Mitarbeit im European Native Seed Conservation Network ENSCONET, Sitz des International Plant Exchange Network (IPEN) Sekretariats. Entwicklung von Vermittlungsprogrammen zu Fragen der Biodioversität im Rahmen einer "Grünen Schule"; in enger Zusammenarbeit mit dem Austrian Education Competence Center (AECC) Biologie der Universität Wien.