Kurzbeschreibung
Mit ca. 20.000 Objekten und 2.000 Typen ist die Myriapodensammlung des Naturhistorischen Museums Wien eine der wichtigsten Sammlungen der Welt. Die Sammlung ist systematisch organisiert und umfasst hauptsächlich Proben, die in Gläsern mit 75% Ethanol aufbewahrt werden, aber auch Mikropräparate von Genitalien und anderen Körperstrukturen von taxonomischer Bedeutung. Die meisten geographischen Regionen sind in der Sammlung vertreten und viele Exemplare sind von großem historischem Wert. Die Sammlung verdankt ihre Bedeutung der Arbeit des österreichischen Myriapodologen Carl Attems (1894-1952), der rund 1.700 Arten beschrieb und 138 Artikel, Monographien und Lehrbücher veröffentlichte. Die Sammlung beherbergt auch die Privatsammlung von Robert Latzel (1845-1919).
In den letzten fünfzig Jahren wurde die Sammlung sorgfältig auf Typen überprüft, taxonomisch organisiert und größtenteils inventarisiert. Die Sammlung genießt heute dank der jüngsten Forschungsaktivitäten mit modernen Technologien und wichtigen internationalen Kooperationen, die bedeutenden Zuwachs an Material bedeuten, nachwievor bzw. verstärkt einen hervorragenden Ruf.
Ansprechperson
Dr. Nesrine Akkari
Research Services
Bestimmung von Tausendfüßern auf Anfrage möglich
Gewebeproben für DNA Analysen in Projekten mit Kooperationspartnern verfügbar
Fernzugriff auf Typen mittels hochdigitale Bilder von Genitalien, Schlüsselstrukturen und Messungen
Bereitstellung von Daten zur Sammlung auf Anfrage
Detaillierte Untersuchung von Typen im Rahmen von Kooperationen möglich
Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
Wir führen integrative systematische Forschung sowohl mit morphologischen als auch mit genetischen Ansätzen durch. Hauptaugenmerk liegt auf der Taxonomie, einschließlich der Beschreibung neuer Arten in der Wissenschaft und der Aktualisierung der Nomenklatur älterer Taxa auf der Grundlage bestehender Sammlungen oder frisch gesammelter Proben. Morphologische Methoden reichen von Lichtmikroskopie über Rasterelektronenmikroskopie bis hin zur Mikrocomputertomographie. Für einige ausgewählte Gruppen werden auch phylogenetische Studien durchgeführt, die DNA-Analysen verwenden und darauf abzielen, die Evolutionsgeschichte der Arten zu verstehen.