Kurzbeschreibung
Etwa 500.000 Einzelobjekte stehen in der wirbeltierpaläontologischen Sammlung für die wissenschaftliche Erforschung zur Verfügung.
Das NHMW beherbergt einige hunderttausend fossile Knochen und Zähne von ausgestorbenen Säugetieren. Sie stammen sowohl aus historischen Aufsammlungen des 19. Jahrhunderts als auch aus Grabungen und Expeditionen der jüngeren Vergangenheit. Der Schwerpunkt liegt auf miozänen und pleistozänen Fundstellen Österreichs sowie des europäischen Auslands. Zahlreiche Gastforscher aus der ganzen Welt konsultieren regelmäßig die fossile Säugetiersammlung um z.B. die berühmten miozänen Referenz-Faunen von Kohfidisch (Österreich), Devínska Nová Ves (Slowakei), Samos, Pikermi (beide Griechenland) und Maragheh (Iran) zu studieren. Auch das wissenschaftliche Interesse an der Sammlung Miozäner Primaten-Funde aus verschiedenen Europäischen Fundstellen ist groß. Einen weiteren bedeutenden Sammlungsteil stellen die fossilen Großsäuger der Eiszeit dar. Das NHMW beherbergt unter anderem eine der weltweit größten Sammlungen von Höhlenbären-Fossilien sowie eine bedeutende Großsäugerfauna aus Südamerika. Einen wissenschaftlich besonders wertvollen Teil bilden die etwa 30.000 stratigraphisch bedeutenden Kleinsäuger-Zähnchen aus dem Paläogen und Neogen von Österreich und der Mongolei.
Die Paläornithologische Sammlung umfasst etwa 1500 fossile Vogelreste aus dem Paläogen, Neogen und Pleistozän von Österreich und dem europäischen Ausland. Von internationaler Bedeutung sind des Weiteren die historischen Sammlungen fossiler Moa-Skelette aus Neuseeland sowie der Elefanten-Vögel aus Madagaskar.
Wissenschaftlichen Weltruf genießt die umfangreiche Sammlung fossiler Amphibien aus der karbonen Gaskohle von Nýřany (Tschechien), die am NHMW beheimatet ist. Bedeutend sind auch die terrestrischen Reptilien aus der triassischen Karroo-Formation Südafrikas.
Der Großteil der etwa 13.000 Reste umfassenden Sammlung fossiler Fische stammt aus dem Paläogen und Miozän von Österreich und dem europäischen Ausland. Er umfasst u.a. eine bedeutende Sammlung der berühmten eozänen Fischfauna vom italienischen Monte Bolca, miozäne Fischfossilien aus verschiedenen historischen Ziegelgruben Wiens oder des Steinbruchs St. Margarethen im Burgenland.
Ansprechperson
Ursula B. Göhlich
Research Services
Referenzmaterial für wissenschaftliche Untersuchungen.
Fossilbestimmung auf Anfrage.
Fotodokumentation auf Anfrage.
Erstellung von Abgüssen auf Anfrage.
Diverse Binokulare (Auflicht, Dünnschliff)
Discovery V20 Stereomikroskop
JCM-5000 NeoScope Rasterelektronen-Mikroskop
Yxlon FF35 CT
Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
Die Mitarbeiter*innen der Geologisch-Paläontologischen Abteilung verfügen über umfangreiche taxonomische Expertise zur Bestimmung und Beschreibung fossiler Organismen. Schwerpunkte sind die Rekonstruktion paläobiogeographischer Zusammenhänge und paläoökologischer Bedingungen. Besondere Expertise liegt in der Altersbestimmung von Ablagerungen basierend auf ihrem Fossilinhalt (Biostratigraphie).
Darüber hinaus verfügen die Mitarbeiter*innen der Geologisch-Paläontologischen Abteilung über weitreichende Kompetenzen in der Sammlungs- und Datenverwaltung.
Zuordnung zur Forschungsinfrastruktur
Schultz, O. (2013). Catalogus Fossilium Austriae, Band 3: Pisces. Wien (Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften).
Daxner-Höck, G., & Höck, E. (2015). Catalogus Fossilium Austriae, Band 4: Rodentia Neogenica: Ein Systematisches Verzeichnis aller auf österreichischem Gebiet festgestellten Fossilien. Wien (Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften).