Kurzbeschreibung
Die Arcam Q10 Plus ist eine Elektronenstrahl-Schmelzanlage (PBF-EB) der Firma Colibrium Additive (früher GE Additive bzw. Arcam), die speziell für die additive Fertigung von Metallbauteilen geeignet ist. Sie nutzt einen Elektronenstrahl mit bis zu 3 kW um die Partikel eines Metallpulvers in einem schichtweisen Aufbauprozess zu Bauteilen mit komplexen Geometrien bei einer Bauteiltemperatur von bis zu 1100 °C zu verschmelzen. Die Anlage ist für die Verarbeitung von reaktiven Metallen wie Titanlegierungen (z. B. Ti-6Al-4V, Ti-6Al-4V ELI, Ti-Grade 2) optimiert.
Technische Daten Arcam Q10 Plus:
- Maximale Baugröße: 200 x 200 x 180 mm (B x T x H)
- Maximale Strahlleistung: 3 kW
- Kathodentyp: Einkristallin
- Min. Strahldurchmesser: 140 μm
- Max. Strahl-Geschwindigkeit: 8.000 m/s
- Aktive Kühlung: Wasserkühlung mit Wärmetauscher
- Min. Kammerdruck: 5 x 10⁻⁴ mbar
- Typische Bauatmosphäre: 4 x 10⁻³ mbar (Partialdruck von He)
- He-Verbrauch während des Bauprozesses: 1 Liter/Stunde
- He-Verbrauch während der Belüftung: 50–75 Liter/Bauprozess
- Stromversorgung: 3 x 400 V, 32 A, 7 kW
- Maschinenabmessungen: 2.060 x 1.066 x 2.608 mm (B x T x H)
- Gewicht: 1.681 kg
- CAD-Schnittstelle: Standard: STL
Ansprechperson
Ass.-Prof. Dr. Lukas Kaserer
Research Services
Die Forschungsinfrastruktur ist "Open for Collaboration". Kommerzielle Kooperationen sind nicht möglich.
- Forschung auf dem Gebiet der additiven Fertigung von Metallen
- Entwicklung von Werkstoffen für die additive Fertigung
- Prozessentwicklung Elektronenstrahlschmelzen
- Herstellung von Legierungspulver für die additive Fertigung
Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
Derzeit können nur wenige metallische Werkstoffe so verarbeitet werden, dass anwendungsgerechte Eigenschaften resultieren. Dies liegt insbesondere am fehlenden Grundlagenverständnis für die eigenschaftsrelevanten Mechanismen. Dieses Grundlagenverständnis zu schaffen, stellt einen Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten dar. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden die Verfahrensschritte und die Legierungszusammensetzung so angepasst, dass Hochleistungswerkstoffe mit anwendungsgerechten Eigenschaften hergestellt werden können.