Kurzbeschreibung
Die Elektronenstrahlmikrosonde dient der qualitativen und quantitativen Elementanalytik an Festkörpern. Die Analytik erfasst alle Elemente mit Ordnungszahl > 6, ist ortsauflösend auf einem Maßstab von ca. 1 µm. und kann Zusammensetzungskontraste an Phasengrenzen qualitativ auf ca. 200 nm auflösen. Die ortsauflösende chemische Analytik an Festkörpern mittels Elektronenstrahlmikrosonde hat in der geowissenschaftlichen Materialkunde (Mineralogie, Petrologie und Geochemie) und in den Materialwissenschaften eine zentrale Bedeutung. Sie liefert Daten als Grundlage für die Ermittlung von Bildungsbedingungen von Gesteinen und die Dynamik geologischer Systeme gleichermaßen wie Elementgehalte und Elementverteilungen in Werkstoffen wie Metallen, Keramik oder Gläsern. Für die quantitative Elementanalytik müssen die Proben mit einer glatten, polierten Oberfläche versehen werden und nicht-leitende Materialien erhalten eine dünne Kohlenstoffbedampfung um elektrostatische Aufladung zu vermeiden.
Ansprechperson
Rainer Abart
Research Services
Das Gerät soll vorwiegend die Forschungsinteressen der erdwissenschaftlichen Subeinheiten bedienen und wird auch im Rahmen der forschungsgeleiteten Lehre eingesetzt. Ein Kurs für NutzerInnen wird ein mal jährlich durchgeführt. Für externe Nutzer besteht über Forschungskooperationen mit ForscherInnen der erdwissenschaftlichen Subeinheiten Zugang zum Labor. Betreffend den Laborzugang und die Nutzerordnung wird gebeten sich mit der genannten Ansprechperson in Verbindung zu setzen.
Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
Die Elektronenstrahlmikrosonde am Department für Lithosphärenforschung am erdwissenschaftlichen Zentrum an der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie der Universität Wien dient vor allem der mineralchemischen Analytik. Mineralzusammensetzungen, insbesondere korninterne chemische Zonierungen geben Aufschluss über die Bildungsbedingungen und Prozesse der Gesteinsgenese und damit über die Dynamik Geologischer Systeme. In diesem Zusammenhang ist einerseits die qualitative Analytik im Mikrometermaßstab und andererseits die Erstellung von Elementverteilungsbildern relevant. Beide Agenden basieren auf der wellenlängendispersiven Analyse von sekundärer Röntgenstrahlung, die durch die Interaktion der Strahlelektronen mit der zu analysierenden Probe stimuliert werden. Die Genauigkeit der quantitativen Elementanalytik liegt bei etwa 1 rel. % (2 sigma) für Hauptelemente, die Nachweisgrenzen für Spurenelemente liegen im Bereich von 50 ppm bis 500 ppm je nach Messprotokoll und Element.