Kurzbeschreibung
Die wissenschaftlichen Sammlungen des Museums Haus der Natur reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Sie sind sowohl ökologisches und genetisches Archiv als auch wertvolles Kulturgut, das es für künftige Generationen zu bewahren gilt. Sie umfassen Belege aus verschiedensten Regionen der Erde, ihr Schwerpunkt liegt jedoch auf der Dokumentation der Natur von Stadt und Land Salzburg.
Die Säugetiersammlung umfasst rund 6.000 Belegstücke, Stopfpräparate, Bälge, Felle, Skelette und Einzelknochen. Sie ist zum einen lokal ausgerichtete Belegsammlung, in der viele Kleinsäugerbälge und Besonderheiten, wie der 1869 geschossene, letzte Biber Salzburgs aufbewahrt werden. Daneben existiert eine weltweit ausgerichtete Säugetiersammlung in der sich zahlreiche Präparate von exotischen Zootieren befinden aber auch eine Reihe historischer Jagdtrophäen aus der ganzen Welt.
Die aus insgesamt ca. 6.200 Belegstücken bestehende Vogelsammlung umfasst die Balgsammlung des Museumsgründers Eduard Paul Tratz sowie rund 1.000 Belegstücke des prominenten österreichischen Ornithologen Viktor Tschusi zu Schmidhoffen (1847–1924). Diese vor allem paläarktisch ausgerichtete Sammlung wird ergänzt durch eine Sammlung afrikanischer Vogelbälge, die im Rahmen der Abessinien Expedition des Field Museums in Chicago (1926–1927) gesammelt und vom Expeditionsmitglied Karl Ohneiser dem Salzburger Museum gespendet wurde.
Die Vogel-Stopfpräparatesammlung umfasst rund 2.500 heimische und exotische Vogelpräparate, darunter auch Präparate der ausgestorbenen Wandertaube (Ectopistes migratorius) oder des Kaiserspechts (Campephilus imperialis), der größten inzwischen ebenfalls ausgestorbenen Spechtart. Die Vogelpräparatesammlung wird ergänzt durch eine Sammlung an Eiern und Vogelnestern sowie Skeletten und Einzelknochen verschiedener Vogelarten.
Die Nasspräparate-Sammlung umfasst über 2.000 Objekte unterschiedlicher Organismengruppen. Mehr als die Hälfte davon sind herpetologische Präparate, also in Alkohol konservierte Amphibien und Reptilien. Ein bedeutender Teil dieser Sammlung sind die von Leopold Schüller Anfang des 20. Jahrhunderts im Umfeld der Stadt Salzburg gesammelten Tiere. Diese Belege geben wertvolle Hinweise über die frühere Artenzusammensetzung Salzburgs. So befinden sich in der Sammlung auch die einzigen Salzburger Belege der Wechselkröte (Bufotes viridis). Aufgrund von Lebensraumverlust ist diese Amphibienart in der Stadt Salzburg bereits Ende der 1920er Jahre ausgestorben.
Ansprechperson
Dr. Robert Lindner
Research Services
Repositorium für biologische Belege
Referenzmaterial für wissenschaftliche Untersuchungen
Taxonomisches Vergleichsmaterial
Methoden & Expertise zur Forschungsinfrastruktur
Taxonomische Expertise
Sammlungs- und Datenverwaltung
Umweltbundesamt (EU-Berichtspflichten)
Nationalpark Hohe Tauern (Fachauskünfte und naturschutzfachliche Expertisen)
Universität Salzburg
Salzburger Biodiversitätsdatenbank
Kyek M. & A. Maletzky (2006): Atlas und Rote Liste der Amphibien und Reptilien Salzburgs. Naturschutz-Beiträge 33/06, Salzburg. 226 S.
Slotta-Bachmayr L., Medicus C. & S. Stadler (2012): Rote Liste der gefährdeten Brutvögel des Bundeslandes Salzburg. Naturschutz-Beiträge 38/12, Salzburg. 188 S.
Stüber E., Lindner R. & M. Jerabek (2014): Die Säugetiere Salzburgs. Band 2 der Salzburger Natur-Monographien. Haus der Natur, Salzburg. 272 pp. ISBN 978-3-9503023-1-8